Digitale Werbung gewinnt an Fahrt: Online-Displays setzen sich gegenüber Print durch

Neueste Daten im Bereich der digitalen Werbung deuten darauf hin, dass die Online-Werbeindustrie sich trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in einem gesunden Zustand befindet. Allerdings stellt die aktuelle Bewegung in Richtung Nachhaltigkeit neue Hürden für die Werbebranche dar.

Kürzlich präsentierte der Online-Vermarkterkreis (OVK) des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) spannende Statistiken zur digitalen Werbung. Entgegen anfänglicher Erwartungen wächst der Markt für Online-Display-Werbung in diesem Jahr um voraussichtlich 5,6 Prozent. Es wird erwartet, dass der deutsche Online-Werbemarkt bis zum Jahresende etwa 5,46 Milliarden Euro erreichen wird, was möglicherweise Printwerbung in Bezug auf den Umsatz übertrifft.

Die abschließenden Zahlen für 2022 zeigen, dass das Gesamtwachstum der Branche bei 1,1 Prozent lag, wobei der Gesamtumsatz im digitalen Werbebereich 11,82 Milliarden Euro erreichte.

Trends: Video, Audio und Programmatik Advertising

Branchenführend bei den Display-Ausgaben sind nach wie vor Dienstleistungs- und Handelsunternehmen. Interessanterweise werden die meisten dieser Geschäfte programmgesteuert durchgeführt. Im letzten Jahr wurden über solche Systeme beeindruckende 3,67 Milliarden Euro erzielt.

Der Appetit auf Videowerbung wächst weiterhin, wobei erwartet wird, dass der Videoumsatz in diesem Jahr 40 Prozent erreichen wird. Ein begrenzender Faktor bleibt jedoch die Verfügbarkeit geeigneter Werbemittel.

Audio-Werbung hat noch viel Potenzial. Aktuelle Daten zeigen, dass mehr als 50 Millionen Deutsche regelmäßig digitale Audio-Angebote nutzen, wobei Podcasts ein Drittel der gesamten Hörzeit ausmachen.

Zukunftsthemen: Nachhaltigkeit und die Ära nach den Third-Party-Cookies

Zwei zentrale Themen dominieren die Diskussionen in der Werbebranche: die anhaltende Diskussion über die Rolle von Third-Party-Cookies und der wachsende Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit.

Björn Kaspring, stellvertretender Vorsitzender des OVK, stellt fest, dass die Branche erfolgreich neue Mechanismen und Technologien eingeführt hat, um Werbezielgruppen effektiv zu erreichen, selbst wenn Third-Party-Cookies immer weniger genutzt werden.

Die Werbeindustrie wird zudem immer stärker in den Fokus genommen, wenn es um nachhaltige Praktiken geht. Ein strukturiertes Vorgehen und klare Richtlinien werden benötigt, um die Umweltauswirkungen digitaler Werbekampagnen zu messen und zu minimieren.

Zusammenfassend erlebt die digitale Werbewelt einen Wandel – sowohl in Bezug auf die genutzten Technologien als auch auf die Erwartungen der Gesellschaft hinsichtlich Transparenz und Verantwortung.

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